POSSESSIVARTIKEL UND POSSESSIVPRONOMEN.
1.1 Der Possessivartikel.
1.2 Das Possessivpronomen.
1. ATTRIBUTE.
2.1 Substantiv im Genitiv:
2.1.1 Sächsischen Genitivus Possessivus.
2.2 Substantiv im Präpositionalkasus:
2.1.1 Präpositionalkasus mit von.
2.1.2 Präpositionalkasus mit mit.
2.3 Substantiv oder Pronomen im Dativ:
2.3.1 Dativus commodi.
2.3.2 Dativus incommodi.
2.3.3 Pertinenzdativ.
3. VERBEN.
Zum Ausdruck der Zugehörigkeit dienen im Deutschen verschiedene Mittel, die sich sowohl auf die Art des Satzes als auch auf die einzelnen Elementen des Satzes beziehen. Die wichtigsten sind: Possessivpronomen und –Artikel, Substantive im Genitiv/Dativ oder Präpositionen und Verben.
1. POSSESSIVARTIKEL UND –PRONOMEN.
1.1 Der Possessivartikel.
Durch die Possessivartikel wird ein Besitzverhältnis oder ganz allgemein eine Zugehörigkeit, Zuordnung, Verbundenheit oder Zusammengehörigkeit ausgedrückt:
z.B. Das ist mein Haus. [= es gehört mir]
Das ist meine Schule. [= wo ich lehre]
Das ist mein Zug. [= mit dem ich fahre]
Einerseits besteht bei dem Possessivartikel Kongruenz mit dem Substantiv, für das es gebraucht wird; ob man mein-dein-sein, usw. benutzt, hängt von der Person, dem Numerus – und in der 3. Person Singular auch dem Genus – des Substantivs, auf das der Possessivartikel bezieht:
Andererseits hängt die Deklination des Possessivartikel von dem Substantiv ab, bei dem er als Begleiter/Artikel steht, d.h. von dessen Numerus, Genus und Kasus. Es werden folgende Endungen gebraucht:
z.
z.b. Mein Vater kommt auch. [Nom.] – ich sehe meinen Vater [Akk] – ich komme mit meinem Vater [Dat.]
Wenn an unser oder euer die Endung –e/-es/-er angehängt wird, dann kann das –e des Stammvokals ausgelassen werden: z.b. das Haus uns(e)res Vaters.
Bei der Endung –em oder –en dagegen kann entweder das –e des Stammes oder das –e der Endung getilgt werden: z.b. Das habe ich für uns(e)rem Vater gekauft.
Das habe ich für unser(e)m Vater gekauft.
1.2 Der Possessivpronomen.
Das Possessivpronomen ist aus dem Genitiv des Personalpronomens abgeleitet. Jedem Personalpronomen entspricht ein Possessivpronomen.
Die Formen des Possessivpronomens stimmen mit denen des Possessivsartikels überein, aber in diesem Fall ist die Partikel kein Begleiter/Artikel, sondern ein Ersetzer des Substantivs:
z.b. Dein Hund ist schön, aber meiner ist schöner. [meiner statt mein Hund]
Wie beim Possessivartikel, richtet sich das Pronomen einerseits nach Person, Genus und Numerus des Besitzers. Andererseits nimmt es die Endungen in Bezug auf dem Kasus:
z.b. Dein Hund ist schön, aber meiner ist schöner. [mein; Besitzer: ich]
[-er; Besitztum: Nom./Mask/Sing.]
Beim Gebrauch des Possessivpronomen sind folgende Besonderheiten zu beachten.
a) Im Nom. Mask. und im Nom./Akk. Ntr. Verfügt das Pronomen die vollen Endungen –er und –(e)s:
z.b. Das ist dein Wagen und das ist meiner.
Das ist dein Haus und das ist meins.
b) Das Possessivpronomen ist Artikelfähig, vor ellem in der Schriftsprache. In diesem Fall erhält er die endungen des Adjektivs mit dem bestimmten Artikel:
z.b. Wessen Bleistift nimmst du? Ich nehme meinen – Ich nehme den meinen.
c) Es gibt eine Nebenform mit dem Suffix –ig, die obligatorisch den bestimmten Artikel bei sich hat:
z.b. Wessen Bleistiftist das? Das ist der meinige.
2. ATTRIBUTE.
Attribute sind Angaben und Erweiterung von nominalen Satzgliedern, welche meistens die Aufgabe haben, ein Nomen näher zu bestimmen. Das Attribut ist kein eigenständiges Satzglied wie Subjekt, Prädikat, Objekt und Adverbiale, sondern es ist Teil eines Satzgliedes:
Das Attribut wird durch verschiedene Wörter repräsentiert und kann im Satz in unterschiedlicher Form auftreten.
2.1 Substantiv im Genitiv.
Der Genitiv ist ein Kasus, der zum Ausdrück des Besitzes u.a. dient, der sowohl auf dem Artikel , als auch auf dem Substantiv – im Mask./Ntr. Sing. – erscheint.
z.b. Das Haus des-meines Vaters [Mask.] – Das Haus der-meiner Mutter [Fem.] – Das Haus des-meines Kindes [Ntr.] – Das Haus der-meiner Eltern [Pl.]
Der Genitiv wird meistens nach dem Bezugswort gestellt. Nur in festen Wendungen oder in der gehobenen Stil kommt eine Voranstellung vor: z.b. Seines Glückes Schmied.
2.1.1 Sächsischen Genitivus Possessivus.
Der sächsischer possessive Genitiv wird mit Eigennamen ohne Artikel gebraucht. Diese Eigennamen werden fakultativ dem Bezugswort vorangestellt. In diesem Fall ersetzt das Attribut den bestimmten Artikel des Bezugswortes:
z.b. Wir besuchen Goethes Gartenhaus. [vorangestellt]
Wir besuchen das Gartenhaus Goethes. [nachgestellt]
2.2 Substantiv im Präpositionalkasus.
Der Besitz kann auch durch Präpositionen ausgedrückt werden, vor allem durch die Präpositionen mit und von.
2.1.1 Präpositionalkasus mit von.
(1) Die Präposition von kann als Ersatzform des Genitivs gebraucht werden. Die Präposition von regiert den Dativ:
a) Wenn der Genitiv formal nicht deutlich ist. Das ist der Fall mit Substantiven mit Nullartikel: z.b. Der Bau moderner Kraftwerken.
Der Bau von modernen Kraftwerken.
b) Zur Vermeidung von zwei aufeinanderfolgenden Genitiven:
z.b. Die Antwort von Peters Freund.
c) Bei attributiven Eigennamen in Nachstellung (fakultativ):
z.b. Die Bilder Dürers – Die Bilder von Dürer..
(2) Der Gebrauch des Präpositionalkasus mit von ist obligatorisch:
a) Wenn vor dem Substantiv eine Kardinalzahl steht:
z.b. Der Preis von 6 Büchern ist 68 €.
b) Bei attributiven Eigennamen ohne Genitivzeichen in Nachstellung:
z.b. „Das Kapital“ von Marx.
2.1.2 Präpositionalkasus mit mit.
Die Präposition mit kann sowohl Besitz als auch Zugehörigkeit ausdrücken. Sie ersetzt keinen Genitiv, aber sie kann durch einen Satz mit dem Verb haben ersetzt werden. Die Präposition mit regiert den Dativ: z.b. Ein Haus mit zwei Fenster – Das Haus hat zwei Fensters.
2.3 Substantiv oder Pronomen im Dativ.
2.3.1 Dativus commodi.
Der Dativus Commodi bezeichnet eine Person, zu deren Vorteil etwas geschieht. Er ist durch einen Possessivartikel ersetzbar: z.b. Er trägt ihr den Koffer – Er trägt ihren Koffer.
2.3.2 Dativus incommodi.
Der Dativus Incommodi bezeichnet eine Person, zu deren Nachteil etwas geschieht. Er ist durch einen Possessivartikel ersetzbar: z.b. Er hat mir den Teller zerbrochen.
Er hat meinen Teller zerbrochen.
2.3.3 Pertinenzdativ.
Der Pertinenzdativ bezeichnet eine Person (ein Lebewesen) oder Sache, auf die – als Ganzteil – ein Teil bezogen wird. Er ist durch einen Possessivartikel / Genitiv ersetzbar:
z.b. Ich putze mir die Schuhe. – Ich putze meine Schuhe.
Der Artzt operiert dem Kranken den Magen – Der Artzt operiert den Magen des Krankes.
3. VERBEN.
Der Besitzt kann auch durch Verben ausgedrückt werden, vor allem:
(1) Besitzer als Subjekt:
z.b. Ich habe ein Haus. [Haben + Akkusativobjekt]
Ich besitze ein Haus. [Besitzen + Akkusativobjekt]
(2) Besitztum als Subjekt:
z.b. Das Haus gehört mir. [Gehören + Dativobjekt]
IDas Haus ist mir eigen. [Eigen sein + Dativobjekt]